Viele Angehörige trifft die Diagnose “psychische Krankheit“ wie ein Schlag. Vor allem die Diagnose „Schizophrenie“ ist äußerst angstbesetzt – oft werden im Kopf die entsetzlichen Bilder abgerufen, die in Filmen und Büchern verbreitet werden obwohl die Realität heute in keiner Weise diesen effekthascherischen Bildern entspricht.

 

Kaum Informationen und Trost von Fachleuten

 

In dieser Situation, in der Angehörige Hilfe und auch Trost brauchen, wurden sie lange Zeit vor allem von den Ärzten mit ihrer Angst, ihrer Unsicherheit und mit den oft verstörenden Verhaltensweisen ihre Kinder in psychotischen oder manischen Phasen allein gelassen. Niemand informierte sie über die Krankheit, es gab keine Aufklärung über die Erkrankung, ihre Symptome, Medikamente oder andere Formen der Therapie. Sie erfahren nichts über die Nebenwirkungen der Medikamente. Oft werden negative Prognosen ausgesprochen, obwohl niemand wissen kann, wie eine psychische Krankheit verlaufen wird. Niemand macht ihnen Hoffnung, obwohl heute bekannt ist, dass Menschen auch mit einer psychischen Krankheit ein gutes Leben führen können.

 

Angehörigenverbände haben für besser Aufklärung gekämpft

 

Inzwischen hat sich etwas zum Besseren gewendet. Die Angehörigenverbände haben dafür gekämpft, dass heute von einigen Kliniken Hilfen für Angehörige angeboten werden: Psychoedukation, Gesprächsgruppen, Gespräche mit den Ärzten und Visiten, an denen auch Angehörige teilnehmen können. Die Angehörigenverbände selbst bieten in allen Bundesländern ebenfalls Trost und Unterstützung an.

 

Familien und Freunde wenden sich ab

 

In ihren Familien und ihrem Bekanntenkreis finden Angehörige wenig Empathie und schon gar keine Unterstützung. Viele wenden sich ab, vielleicht, weil sie Angst vor diesem furchtbaren Wort „Schizophrenie“ haben. Oft werden die Eltern, vor allem die Mutter, verantwortlich gemacht für die psychische Erkrankung. Schuldzuweisungen und auch Stigmatisierung werden zu einer zusätzlichen Belastung für Angehörige.

 

 

Alltag mit psychisch Erkrankten wird zur Herausforderung

 

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus beginnt für Angehörige oft die schwierigste Phase, weil nicht klar, ist, welches Leben der Betroffene anschließend führen kann oder führen will. Manche der Erkrankten können nicht wieder in auf ihren vorherigen Arbeitsplatz zurückkehren, weil sie der Belastung nicht gewachsen sind. Junge Erkrankte haben krankheitsbedingt die Schule abgebrochen und können oft nicht zurückkehren. Sind sie volljährig, ist keine Schule verpflichtet, sie wieder aufzunehmen. Es gibt Möglichkeiten in sozialpsychiatrischen Einrichtungen, die Schule nachzuholen oder sich in einer Arbeitstherapie zu erproben, aber es kann Monate bis Jahre dauern, bis Angehörige sich im Dschungel der Sozialpsychiatrie zurechtgefunden haben. Eine Schwierigkeit besteht darin, dass die Eltern selbst dort keinen Antrag stellen können, sondern dies nur der Betroffene selbst tun kann. Oft können sie aber genau das nicht: Sie sehen nicht, dass sie krank sind oder sind zu ängstlich oder unsicher. Es ist gerade ein Symptom der psychischen Erkrankungen, dass die Betroffenen ihre Alltagskompetenz verlieren und ihnen vieles schwerer fällt als jungen Menschen ohne Erkrankung.

 

Die ganze Familie gerät in eine Krise

 

Wenn die Betroffenen noch zuhause wohnen, müssen Angehörige lernen, mit ihren schwierigen Verhaltensweisen umzugehen. Viele weigern sich, ihre Medikamente zu nehmen, nicht zuletzt wegen der störenden Nebenwirkungen. Das kann dazu führen, dass die Symptome der Erkrankung bestehen bleiben und Familien durch das Verhalten des Erkrankten gesprengt werden. Aus Angst vor einer neuen Krise, fühlen Eltern sich oft nicht in der Lage, ihren Kindern die gebotenen Grenzen zu setzen. Manche der Erkrankten wohnen noch im Alter noch bei den eigenen alten Eltern. Die Angehörigen befinden sich dann befinden sich dann in permanenter Alarmbereitschaft und entwickeln dabei nach Jahren selbst psychische und physische Erkrankungen. Eltern trennen sich, die Geschwister ziehen sich vollkommen zurück oder entwickeln selbst  unangepasste Verhaltensweisen.

 

Angehörige müssen lernen, mit der Erkrankung umzugehen

 

Kaum jemand kann Angehörigen dabei helfen, den richtigen Umgang mit den Betroffenen zu finden. Sie versuchen jahrelang, ihre Betroffenen dazu zu bewegen, ihre Krankheit und die angebotenen Therapien zu akzeptieren und ihnen immer wieder eine neue Möglichkeit aufzuzeigen.  Oft sind sie verzweifelt, wenn sie merken, dass sie mit ihren Anstrengungen scheitern. Aber es gibt eine Möglichkeit für Angehörige, mit ihrer schwierigen Situation anders umzugehen. Zunächst müssen sie die Realität akzeptieren: Die Betroffenen müssen selbst lernen, mit ihrer Krankheit umgehen. Aber auch Angehörige müssen lernen. Sie sollten lernen, mit ihren Gefühlen, Ängsten und Sorgen umzugehen. Es gilt, Grenzen zu setzen und Gelassenheit zu entwickeln. Statt Angst vor neuen Krisen  zu haben, sollten sie lernen, zusammen mit den Betroffenen mit den Krisen gut umzugehen. Vor allem sollten sie für sich selbst sorgen, um gesund zu bleiben. Dabei kann es helfen, sich mit anderen Angehörigen zusammenzutun, um sich über Probleme und Lösungsstrategien auszutauschen. Nur Angehörige, denen es psychisch und physisch gut geht,  können auch gute Angehörige sein.

 

Über die Autorin

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Beiträge, die durch die Rubrik Patientenblicke gekennzeichnet sind, geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung der Mediteo GmbH wieder. Patientenblicke dient lediglich dazu, verschiedene Sichtweisen und Meinungen von Betroffenen und Angehörigen aufzuzeigen und Einblicke in deren Lebenssituation zu ermöglichen.

 

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Der Deutsche meckert gern

Wir Deutschen diskutieren ja gerne. Oder besser gesagt, wir sagen gerne unsere Meinung. Und wir beschweren uns dann mit Vorliebe über die falschen Dinge: Wir meckern über die 2% der Schüler, die freitags, statt was Richtiges zu lernen, lieber vergnügt für ein besseres Klima demonstrieren. Viel sinnvoller wäre es, sich darüber aufzuregen, dass Deutschland die selbstgesteckten Klima-Ziele krachend verfehlen wird. Wir schimpfen im Diesel-Skandal über die kriminellen Machenschaften der Automobilindustrie und fahren dennoch mit unseren SUVs in die Innenstädte – mit Wagen die mal locker 12 bis 14 Liter und mehr verbrauchen.

 

Das ist leider beim Thema ADHS ganz genauso. Die Debatte um die Aufmerksamkeitsdefizit-Störung wird ja geradezu argwöhnisch danach betrachtet, ob sich einer für oder gegen Medikamente ausspricht. Wer das tut, darf gleich mal mit einem Shit-Storm rechnen, weil er die armen Kinder gnadenlos „ruhig stellt“. Und wer solches macht, der geht auch bei Rot über die Ampel oder nimmt sich die letzte Bratwurst vom Grill. Ist doch wahr!

 

Schön wäre es, wenn wir die Debatte mal auf die Dinge beschränkten, die wir wirklich wissen über ADHS-Medikamente: Der bekannteste Wirkstoff heißt Methylphenidat (MPH) und wurde zum ersten Mal in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts hergestellt. Bekannt wurde er unter dem Namen Ritalin und war ein Mittel gegen Depressionen bei Erwachsenen. Heute gibt es viele Arzneimittel mit diesem speziellen Wirkstoff. Ritalin hat eine ähnliche Geschichte hinter sich wie „Aspirin“ oder „Tempo“-Taschentücher. Der Name steht für ein Produkt.

Contra Methylphenidat

Keiner wird bestreiten, dass viel zu viel MPH verschrieben wird (2017 waren es 52 Millionen Tagesdosen, Tendenz erfreulicherweise fallend!) und dass jedes Kind, das nicht fünf Minuten begeistert Hausaufgaben macht, sofort im Verdacht steht ADHS zu haben. Es gibt – nach meinem Wissen – keine Studie, die belegt, dass MPH völlig unbedenklich ist. Kritiker merken zudem zu Recht an, dass mancher Arzt es bereitwillig verschreibt, aber nicht sorgsam genug mit der Dosierung umgeht (zu hoch, zu lang!).
Darüber kann man sich mal Sorgen machen und darüber sollte man ernsthaft diskutieren!

Pro Methylphenidat

Andererseits gibt es viele gute Nachrichten über MPH: Es ist erstens wirklich wirkungsvoll. Etwa ¾ der Patienten reagieren positiv darauf! Etwa die Hälfte der jungen Patienten erhält es nur während der Schulzeit und die Mehrheit sogar nur für einen kurzen Zeitraum, also unter 12 Monaten!
Mir ist in den ganzen Jahren noch kein Elternteil untergekommen, das nicht Sorge hatte, das Medikament könnte schädlich sein für das Kind. Eltern gehen keineswegs sorglos damit um und feiern das „chemische Doping“ ihrer Kinder.

Aber die meisten freuen sich darüber, wenn aus der Schule plötzlich positive Nachrichten kommen; das Kind berichtet häufig davon, dass es Lernerfolge erziele und das Gefühl im Grunde „doof zu sein“ verschwunden sei.

Meckern ist der Hammer!

Wenn Sie jetzt immer noch strikt gegen den Einsatz von Medikamenten sind, dann machen Sie doch Folgendes: Nehmen Sie sich einen Hammer, legen Ihren rechten Daumen (für Linkshänder!) auf die Tischkante und hauen Sie mit dem Hammer ordentlich drauf. Und dann warten Sie gelassen bis die körpereigenen Schmerzmittel (Enkephaline, Endorphine, Dynorphine) ihre Arbeit aufnehmen. Dauert ein bisschen, klappt aber! Sie können natürlich ganz clever sein, und ein Kühlpack aus dem Eisfach auf den Daumen legen. Die Neunmalklugen gehen zusätzlich noch zum Medizinschrank und werfen sich eine Aspirin (oder was ähnliches) ein.

Und genauso funktioniert gute ADHS-Therapie: Selbstheilungskräfte der Familie aktivieren, bisschen Psychoedukation und Elterntraining – die mentale kühle Kompresse – und ggfs. auch Medikamente.

Besser so?

Und wenn Sie das nächste Mal an der Kasse im Supermarkt stehen und vor Ihnen das erzieherische Inferno ausbricht, meckern Sie die Mutter (oder den Vater) nicht an: „Sie müssten konsequenter werden!“ Sondern lächeln Sie und sagen Sie zu den Eltern: „Mensch, Sie haben ja Nerven wie Drahtseile! Respekt!!“
Und hören Sie auf zu meckern. – Ist auch besser für Ihren Blutdruck!

Über den Autor

Dr. Mark Heidrich, Dipl.-Soziologe, Familientherapeut und Supervisor (SG). Langjährige Erfahrung in der Behinderten- und Kinder- & Jugendhilfe; mehrere Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen,in freier Praxis als Elterntrainer und in der Erwachsenenbildung. Außerdem ist er Blogger und der einzige ADHS-Kabarettist Deutschlands.

 

 

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Panikattacke: Am Anfang war die PANIK

 

2010 hatte ich  meine erste Panikattacke mit 17. Ich saß im stickig warmen Auto auf dem Heimweg von meiner zweiten Tanzprobe an einem heißen Sommertag.

Zu dieser Zeit trainierte ich neben der Schule 19 Stunden pro Woche in zwei verschiedenen Ballettschulen. Ich war ein glücklicher und sehr zielstrebiger Teenager, für den nichts unmöglich war. Kein Ziel war zu weit entfernt, kein voller Schultag konnte mich davon abhalten nicht noch meiner Leidenschaft des Tanzens anschließend bis spät abends nachzugehen. Nie war ich krank, wenn der Moment nicht der richtige war. Nicht einmal meine Tage bekam ich, wenn es unpassend war. Ich hatte alles und vor allem mich unter vollster Kontrolle.

 

Nun saß ich auf dem Beifahrersitz und verlor von einem Moment auf den anderen mein Urvertrauen in meinen Körper. Ich bekam keine Luft mehr, mir wurde schwindelig, das Herz raste und die Hitze schien unerträglich. Der nicht enden wollende Adrenalin-Kick, den ich verspürte, gab mir das Gefühl, ich würde jede Sekunde sterben. Nach einem drei Tage langen Krankenhausaufenthalt stand fest, ich hatte einen Ermüdungsbruch – neudeutsch ein Burnout – erlitten und mein Gleichgewichtssinn war durch den Stress gestört.

 

Tiefphase

 

Mein Körper hatte nach jahrelanger Überlastung beschlossen, mir meine Kontrolle zu entziehen und von nun an selber dafür zu sorgen, die Ruhe zu bekommen, nach der er sich so lange sehnte. Die Konsequenz waren zehn Wochen Bettruhe. Ich verließ das Haus nur sehr selten und fürchtete mich auch nur einen Schritt vor die Tür zu setzen – aus Angst, die primäre Panikattacke könnte mich erneut in diese Todesangst versetzen. Die starke, selbstbewusste, belastbare Lisa wurde zu einer verängstigen, labilen jungen Frau, die anfing, sich immer mehr in sich selber einzusperren.

Ich fühlte mich zusehends nervöser, depressiver und dachte: Nun frisst mich die Angststörung, und somit die Angst vor der finalen Panik, von innen auf. Meinem Umfeld und auch mir wurde klar: Ich brauche dringend Hilfe. Ich began mit einer Verhaltenstherapie gepaart mit einer medikamentösen Behandlung in Form von Antidepressiva. Ich hatte einen solchen Tiefpunkt erreicht, dass mir die Medikamente halfen beim täglichen Kampf gegen die Panik wieder einen Boden unter den Füßen zu spüren.

 

Der Elefant und der Reiter – Umgang mit der Panikattacke und Angststörung

 

Mein Zuhause war der einzige Ort, an dem ich endlich wieder innere Ruhe fühlte und mit jedem Meter, den ich mich von ihm entfernte, spürte ich mehr Angst vor der Panik. Die Angst, dass ich im Falle einer Panikattacke nicht schnell genug wieder in die sicheren vier Wände flüchten kann, beherrschte mich. Die Therapie half mir diese täglichen Kämpfe zur Schule, zum Einkaufen, zum Treffen mit Freunden zu analysieren. Was macht mir genau Angst? Was könnte mir im schlimmsten Fall passieren?

 

Wie kann ich mir mit Leitsätzen in Momenten der Panik, in denen ich jeden Funken Realität aus den Augen verliere, die Gedankenspirale durchbrechen. Mein Körper spielte mir in angespannten Situationen unter anderem ernst zunehmende körperliche Symptome, wie Übelkeit, Ohnmacht, vollkommene Übermüdung, Durchfall und Brustschmerzen vor. Jede Aktivität nach meinem Burnout, die ich meisterte, wurde ein kleines “erstes Mal”. Ich lernte über die Metapher von dem Psychologieprofessor Jonathan Haidt, die von einem Elefant und einem Reiter spricht.

 

Der Elefant steht für das limbische System in unserem Gehirn, das für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist und der Reiter, der für den Neocortex steht und für die Logik verantwortlich ist. Mein Elefant war sehr stur, gebrandmarkt von all den negativen Emotionen und der Angst, die ihn in den kleinsten Stresssituationen zur Flucht antrieb. Es galt also meinen inneren Reiter, mit so viel Wissen, wie möglich zu nähren, um den Elefanten in der Panik nicht überhandnehmen zu lassen und von der Kursänderung abzuhalten. Mir wurde klar, wenn ich den Elefanten mit positiven Gefühlen, nach erfolgreich gemeisterten Situationen füllen konnte, verstand er, dass keine wirkliche Gefahr drohte. Auch die Tatsache, dass mein Umfeld, in dem ich mich bewegte Bescheid wusste, half mir sehr. Mein Elefant war sich sicher: Keiner würde mich verstehen – jedoch war das Gegenteil der Fall. Ich war auf einmal nicht mehr allein mit der Angst.

 

Aufstieg

 

Stück für Stück eroberte ich mir mein Leben zurück! Ein langer, sehr harter, jedoch auch lehrreicher Weg lag vor mir. Die wirklichen Freunde kristalisierten sich nach und nach heraus. Ich verstand, dass das primäre Burnout und die Panik meine innere Notbremse waren. Ich lernte mich und mein Leben ganz anders zu schätzen.

Ich würde mich immer noch als extrem zielstrebig beschreiben, jedoch habe ich heute ein ganz anderes Gefühl für mein Wohlbefinden und wenn die Panik wieder näher rückt, weiß ich, dass es Zeit ist, einen Gang zurück zufahren.

 

 

Über die Autorin

2014 entschied Lisa mit ihrer Angststörung offen umzugehen und drehte auf ihrem YouTube Kanal “LisaLeeofficial” ihr erstes Video zum Thema Panikattacke und Depressionen. Hier gibt sie dem Zuschauer einen Einblick in den täglichen Kampf mit einer Angststörung und half durch den offenen Umgang damit nicht nur sich sondern auch tausenden von Zuschauern. Das Burnout und die Zeit danach erlebt sie als einen neuen Lebensabschnitt und findet sich in der Make-up Artistry. Heute führt sie erfolgreich ihren eigenen Beauty Salon.

 
 
 
 
 

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Die zahlreichen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises haben viele Gesichter und bei mir zeigt sich Rheuma in Form von Morbus Bechterew sowie rheumatoider Arthritis in den peripheren Gelenken. Ein Leben mit Rheuma: Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Morgensteifigkeit sind nur drei Dinge, mit denen ich mich jeden Tag auseinandersetzen muss.

 

Dass ich damit nicht alleine bin zeigt sich schon an den mehr als 20 Millionen Betroffenen in Deutschland. Dabei sind nicht nur ältere Menschen vom Rheuma betroffen, auch bei jungen Erwachsenen oder gar Kindern können rheumatische Erkrankungen diagnostiziert werden.

 

Neben der Rheumatoiden Arthritis, bei der sich die Gelenke entzünden und dem Morbus Bechterew, der mit einer Versteifung der Wirbelsäule einhergeht, gibt es unter anderem die Fibromyalgie – den sogenannten Weichteilrheumatismus, die Gicht – eine Stoffwechselerkrankung, oder auch die Arthrose – also den Gelenkverschleiß. Als Autoimmunerkrankung ist Rheuma nicht heilbar – schließlich wendet sich die körpereigene Abwehr hier gegen sich selbst. Doch wenn die Behandlung und Medikamenteneinnahme in einem frühen Stadium beginnt, kann die Krankheit zumindest aufgehalten oder verlangsamt werden.

 

Natürlich ist die Diagnose Rheuma zunächst einmal ein Schock – vor allem für junge Menschen. Selbst ich, ein durchweg positiver Mensch der so gut wie nie zum Arzt gegangen ist, wurde von der Diagnose Rheuma, die ich mit Anfang 20 gestellt bekam, zunächst stark getroffen und völlig aus der Bahn geworfen. Doch über die Jahre habe ich mir einen positiven Umgang mit der Krankheit angeeignet – ja, ich empfinde sie sogar als Lehrer, der mir so einiges darüber beibringt, was im Leben wirklich wichtig ist.

 

Eine Diagnose, die mein Leben verändert hat

 

Angefangen hat alles vor mehr als 15 Jahren mit ziehenden Schmerzen im Lendenwirbelbereich, die sich bis in den Fuß hinunterzogen und die mich sogar daran gehindert haben, von einem Stuhl aufzustehen. Innerhalb kürzester Zeit verschlimmerten sich die Schmerzen weiter und selbst eigentlich einfache Dinge wie hinsetzen oder aus dem Bett aufstehen, Socken anziehen oder die Haare kämmen waren aufgrund der ziehenden und zeitgleich stechenden Schmerzen sowie der Bewegungseinschränkungen kaum mehr möglich.

 

Anstatt mein Leben aktiv draußen, beim Wandern oder Tennisspielen zu verbringen, habe ich plötzlich viel Zeit in Wartezimmern verbracht. Viele Monate, Untersuchungen, Überweisungen, Arzttermine und Röntgenbilder später wurde dann die Diagnose gestellt. Leider auf eine Weise, die mir zuerst einmal jeden Mut nahm, dass sich meine Situation irgendwann wieder bessern könnte. Die Krankheit, so wurde mir gesagt, würde nur schlimmer werden, daran könne man nichts ändern und ich sollte mich am Besten schon mal an die Schmerzen gewöhnen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass sich mein Leben plötzlich so stark ändern sollte.

 

Zunächst habe ich versucht, die Schmerzen zu ignorieren und die Einnahme von Medikamenten so weit wie möglich hinausgeschoben, doch irgendwann musste ich einlenken, was sich hinsichtlich der Schmerzreduktion und dem Rückgang der Entzündungen sehr positiv bemerkbar gemacht hat.

 

Die Krankheit als Weg zur positiven Lebenseinstellung

 

Ich habe mich mittlerweile mit meiner Krankheit angefreundet und lebe nach dem Motto: Ich habe zwar die Krankheit, doch die Krankheit hat nicht mich. Das Rheuma hat mir sogar geholfen, zu erkennen was im Leben wirklich wichtig ist und erinnert mich immer wieder daran, mich an den kleinen Dingen und den ganz besonderen Momenten zu erfreuen. Während ich früher meiner Gesundheit kaum Aufmerksamkeit geschenkt und sie als selbstverständlich angesehen habe, ist es mir heute besonders wichtig, meinem Körper das zu geben was er wirklich braucht. Dabei geht es nicht nur darum, mich gesund zu ernähren und darauf zu achten, genügend entzündungshemmende Nahrungsmittel zu mir zu nehmen, nein es geht auch darum, meinem Körper Ruhepausen zu gönnen wenn er sie braucht, ihm aber dennoch auch dann die nötige Bewegung zu verschaffen, wenn ich eigentlich einmal keine Lust habe, Gymnastik zu machen oder spazieren zu gehen.

 

Eine positive Einstellung zum Leben – und ganz besonders zum Leben mit Rheuma – hat dazu geführt, dass ich mit meiner Krankheit im Reinen bin. Ich habe meine Schmerzen unter Kontrolle, bin sogar oft ganz schmerzfrei und weiß wie ich bei Entzündungen gegensteuern und mir selber Mut machen kann. Ich kann meine Gedanken zur Ruhe bringen und meinem Körper mit tiefen Atemzügen und einem an meine Situation angepassten Fitnessprogramm Erleichterung verschaffen. Wie gesagt: Ich habe die Krankheit, aber die Krankheit hat nicht mich.

 

Das Leben genießen trotz Rheuma

 

Im Gespräch mit anderen Betroffenen habe ich schnell gemerkt, dass viele Rheumapatienten das Gefühl haben, der Krankheit hilflos ausgeliefert und ausschließlich auf die Hilfe von außen angewiesen zu sein. Doch im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass dies nur Bedingt der Wahrheit entspricht, denn unser Körper hat wunderbare Selbstheilungskräfte und wenn wir wissen, wie wir diese einsetzen und aktivieren können, dann können wir unsere Situation deutlich verbessern. Ich konnte beispielsweise durch die Umstellung meiner Ernährung meine Medikamenteneinnahme  auf ein für meinen Körper sehr viel verträglicheres Maß reduzieren und kann nun langfristig gut mit einer geringeren Dosis leben. Weil es natürlich dennoch wichtig ist, die Tabletten regelmäßig und zur selben Zeit einzunehmen, nutze ich unter anderem die Mediteo-App, um mir den Alltag zu vereinfachen.

 

Zu Beginn meiner Krankheitsgeschichte konnte ich kaum positive Berichte von Betroffenen finden und musste mir das Wissen um die richtige Ernährung, Bewegung und Lebenseinstellung mühsam und in jahrelanger Recherche selbst aneignen. Deshalb habe ich vor einigen Jahren angefangen, über meine eigenen Erfahrungen im Umgang mit Rheuma zu bloggen. Mein Blog soll denjenigen helfen, die – ebenso wie ich damals – von einer plötzlichen Diagnose aus der Bahn geworfen werden und nun gar nicht wissen, wo sie anfangen sollen oder dass sie selbst durchaus etwas für sich tun können. Denn: Sich trotz der Diagnose Rheuma eine hohe Lebensqualität zu erhalten ist gar nicht so schwer, wenn man nur weiß wie – und wo man anfangen soll.

 

 

Über die Autorin

Lisa Feldmann arbeitet ortsunabhängig als freie Journalistin und Redakteurin. Seit ihrer eigenen Rheuma-Diagnose beschäftigt sie sich intensiv mit Methoden zur Schmerzreduktion und dem positiven Umgang mit der Krankheit. Vor einigen Jahren hat sie angefangen, über ihre Erfahrungen zu bloggen und auf ihrem Blog Rheuma Optimist thematisiert sie ihren Alltag mit Rheuma, mit dem Ziel, anderen Betroffenen Mut zu machen.

 
 
 
 
 

Beiträge, die durch die Rubrik Patientenblicke gekennzeichnet sind, geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung der Mediteo GmbH wieder. Patientenblicke dient lediglich dazu, verschiedene Sichtweisen und Meinungen von Betroffenen und Angehörigen aufzuzeigen und Einblicke in deren Lebenssituation zu ermöglichen.

 

 

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Es juckt und es schuppt bei mehr als 2,5% der Bevölkerung und ich bin eine davon. Dabei habe ich noch Glück und bei mir sind die Stellen nicht so offensichtlich, aber es schränkt trotzdem ein und es ist unangenehm. Psoriasis, besser bekannt als Schuppenflechte, ist eine chronische Erkrankung, unter der in Deutschland mehr als 2 Mio. Betroffene leiden. Bis zur endgültigen Diagnose ist es oft ein langer Leidensweg.

Ich habe die Erkrankung bereits seit mehreren Jahrzehnten, vermutlich ausgelöst durch das Pfeiffersche Drüsenfieber. Oftmals bricht die Psoriasis nach einem schwereren Infekt oder einer Operation etc. aus. Mir wurden damals im Alter von 17 Jahren die Mandeln während einer Not-OP entfernt und ich habe zudem allergisch auf das Penicillin reagiert.

Wie dem auch sei, es juckte und schuppte auf dem Kopf und ich ging zum Hautarzt. Dieser behauptete immer wieder, es sei keine Schuppenflechte und erst als ich mit Ende 20 in ein anderes Bundesland umzog, wurde die Schuppenflechte bestätigt und ich bekam eine gemixte Salbe, die zunächst sehr gut half.

Allerdings ließ die Wirkung bald nach und ich habe noch diverse andere Salben und Cremes ausprobiert und war sogar einmal in einer Rehaklinik.

Psoriasis Arthritis

Dazu kam dann auch noch eine Psoriasis Arthritis, aber auch auf die eigentliche Diagnose musste ich ebenso lange Jahre warten und wenn ich mich so in den Psoriasis-Gruppen umschaue, geht es vielen anderen genauso.

Ich hatte immer geschwollene Finger und konnte diese morgens kaum bewegen, geschweige denn Hosenknöpfe schließen. Die Finger waren zudem wund und ich hatte kleine juckende Pusteln. Diese Probleme hatte ich meistens im Winter und niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass das mit der Psoriasis zusammenhängen könnte. Nach zwei Wintern war das Problem dann weg und kam erst nach der zweiten Schwangerschaft wieder. Diesmal aber besonders heftig, so dass auch meine Knie und Armsehnen betroffen waren. Ich konnte morgens kaum mehr die Treppen runtergehen, solche Schmerzen hatte ich in den Knien. Auch die Finger waren wieder betroffen und die normale Schuppenflechte auf dem Kopf blühte auch.

Durch Zufall stieß ich auf einen Artikel darüber und machte mir einen Termin bei einem Rheumatologen. Dieser bestätigte dann auch direkt, dass ich nun neben der normalen Schuppenflechte auch an der Gelenkschuppenflechte leide.

Die PSA (Psoriasis Arthritis) ist oft nicht so leicht zu erkennen und daher gehen viele Patienten fälschlicherweise zu einem Orthopäden, da es ja eben in den Gelenken zwickt und zwackt. Wenn man viel Glück hat, wird man dann irgendwann zu einem Rheumatologen überweisen. Beschäftigt man sich allerdings selbst intensiv mit dem Thema und recherchiert selbst im Internet (hoch lebe das www), kann man auch schnell selbst auf diese Möglichkeit kommen.

Korrekte und konstante Therapie mit Salben oder Medikamenten

Damit die Gelenke nicht zu sehr angegriffen werden, sollte man hier auf jeden Fall entzündungshemmende Medikamente nehmen und es ist auch sehr wichtig, diese korrekt und zu den richtigen Zeiten einzunehmen. Anfänglich habe ich das ab und an vergessen und man merkt es dann direkt an den Schmerzen.

Damit ich keine Einnahme mehr vergesse und auch die Behandlungen mit meinem UV-Kamm sowie den Salben korrekt durchführe, habe ich die Mediteo App, die mich rechtzeitig daran erinnert. Das ist ganz schön praktisch.

Psoriasis – ein Leben mit Einschränkungen

Da ich in vielen Psoriasis-Foren unterwegs bin, weiß ich, dass es Menschen gibt, die von dieser Krankheit wesentlich mehr betroffen sind als ich. Manche haben es am ganzen Körper und sind in ihrem Leben extrem eingeschränkt. Sie trauen sich im Sommer nicht, kurze Hosen oder Shirts zu tragen, wegen der Blicke, die auf sie fallen. Oft habe ich auch schon gehört, dass Personen mit Schuppenflechte gemobbt wurden bzw. auch aus einem Schwimmbad ausgeschlossen wurden.

Psoriasis ist nicht ansteckend. Es ist oft nicht sehr schön anzuschauen, aber es ist eine Autoimmunerkrankung, die eben nicht heilbar ist. Für mich ist es auch immer wieder ein Problem zum Friseur zu gehen. Wenn ich einen Schub habe, dann ist meine Kopfhaut so offen und wund, dass ich mir gar keine Behandlung vorstellen kann und auch sonst schäme ich mich etwas wegen der Schuppen. Bisher war diese Sorge jedoch immer unbegründet, denn noch nie hat sich ein Friseur geweigert mich zu behandeln oder mich irgendwie darauf angesprochen.

Positiv Denken trotz Krankheit

Obwohl ich diese chronische Erkrankung habe, bin ich ein positiver Mensch. Es bringt rein gar nichts ständig zu fragen, warum gerade ich, sondern immer im Hinterkopf haben, dass es Menschen gibt, denen es schlechter geht. Wenn ich gerade mal wieder einen Schub habe, dann lenke ich mich ab mit Dingen, die ich gerne tue oder spreche auch anderen Betroffenen Mut zu.

 

Über die Autorin

Anja leidet bereits seit dem Teenager-Alter unter Psoriasis und später kam auch noch Psoriasis Arthritis hinzu. Bis zu den eigentlichen Diagnosen war es ein weiter Weg und auf ihrem Blog CASTLEMAKER hat sie darüber erzählt und schreibt auch, welche Produkte sich zur Pflege trockener Psoriasis-Haut gut eignen.

 
 
 
 
 

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„Heute Abend essen gehen?” – “Ich habe leider keine Zeit.“ Oft ist es nicht die Zeit, die mir fehlt für soziale Aktivitäten, aber wer sagt schon gerne: „Ich kann nicht, ich habe Durchfall“?
Vor 20 Jahren wurde bei mir Reizdarmsyndrom diagnostiziert. Seitdem wurden die Symptome immer schlimmer, in den letzten Jahren hatte ich jeden Tag Bauchschmerzen, Durchfall oder Sodbrennen. Oft fühlte ich mich schon morgens beim Aufstehen furchtbar müde und antriebslos, denn die Symptome raubten mir jegliche Energie. Bei jeder Mahlzeit überlegte ich: “Vertrage ich das? Was für Folgen hat es, wenn ich das esse?”. Weil ich nicht wusste, was die Ursache der Symptome war, nahm ich jahrelang Medikamente, um die Symptome zu bekämpfen anstatt die Ursache zu beheben.

Was ist Reizdarmsyndrom?

Wird auch nach gründlichen Untersuchungen keine Ursache für die Magen- und Darmbeschwerden gefunden, lautet die Diagnose häufig „Reizdarmsyndrom“. Viele – aber nicht alle! – Ärzte gehen leider immer noch davon aus, dass es sich bei den Beschwerden um einen empfindlichen Magen und Darm oder reine Kopfsache handelt. Zwar spielen psychische Faktoren oft eine große Rolle, aber sie sind selten die alleinige Ursache. Anhand profunder Blut- und Stuhluntersuchungen ließen sich weitere Gründe für meine Beschwerden finden. Leider gibt es keine Blitzkur, um die Ursachen zu beheben, denn einen geschädigten Darm zu sanieren ist eine langwierige Angelegenheit.

Maßnahmen, um meinen Darm zu sanieren

Der wichtigste Baustein meiner Therapie ist meine Ernährung, die ich radikal ändern musste. Ich halte eine sehr strenge Diät und verzichte auf Nahrungsmittel, die im Verdacht stehen, Darmprobleme zu verursachen. Zusätzlich nehme ich verschiedene Enzyme, Bakterien, Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren. Auch meinen Lebensstil musste ich anpassen, um mehr Ruhezeiten in meinem Alltag zu schaffen. Das fällt mir schon deshalb schwer, weil es mir mittlerweile besser geht und ich wieder viel mehr Energie und Tatendrang habe. Immer häufiger fällt mir abends auf, dass ich den ganzen Tag keine Beschwerden hatte und ich freue mich über den Zugewinn an Lebensqualität.

Über die Autorin

Britta wurde als Teenager mit Reizdarmsyndrom diagnostiziert. Lange Zeit hat sie die Diagnose akzeptiert. Heute arbeitet sie mit der Unterstützung von Ärzten und Ernährungsexperten an den Ursachen für die Beschwerden. Auf ihrer Website Leben mit Reizdarm berichtet sie über mögliche Ursachen für Magen- und Darmbeschwerden und verschiedene Therapieansätze. Mit der Website möchte Britta anderen Betroffenen helfen, beschwerdefrei zu werden und Lebensqualität zurück zu gewinnen.

 
 
 
 
 

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Im Alter von 2 Jahren fiel, in Folge einer Zeit, die für meine Eltern von Ungewissheit und Angst geprägt war, meine Diagnose: Ich hatte Mukoviszidose. Ein harter Schlag für meine Familie, dennoch kein Grund für sie, die Hoffnung zu verlieren. Eher im Gegenteil! Denn ich sollte, trotz meiner chronischen Stoffwechselerkrankung, ein möglichst normales Leben führen. Sie und ihre positive Einstellung sind der Grund dafür, weshalb es mir heute gesundheitlich so gut geht und warum auch in mir die Hoffnung bis heute so fest verankert ist. Mittlerweile glaube ich, dass wir alle, ob erkrankt oder nicht, nach einem außergewöhnlichen, authentischen und fantastischen Leben streben sollten- statt nur nach einem „normalen“ Leben.

Doch wie lässt sich ein Leben, das geprägt ist von Therapiemaßnahmen, regelmäßiger Medikamenteneinnahme und demzufolge einer strikten Routine, mit einer außergewöhnlichen Art und Weise zu leben, verbinden?

Was bedeutet es, mit Mukoviszidose zu leben?

Mukoviszidose ist eine chronische, vererbbare Stoffwechselerkrankung, bei der ein Gendefekt vorliegt, der bewirkt, dass der Austausch von Salz und Wasser im Körper nicht korrekt funktioniert. Dies führt unter anderem dazu, dass die Lunge, sowie einige andere Organe, mit der Zeit aufgrund eines zähflüssigen Sekrets nach und nach beschädigt werden. Zu den täglichen Therapiemaßnahmen gehört das Inhalieren verschiedener Medikamente, das Einnehmen vieler Tabletten, sowie Sport und Physiotherapie, um die Lunge zu mobilisieren. Im Abstand mehrerer Monate fallen außerdem intravenöse Antibiotikakuren an, bei der drei Mal täglich zwei Wochen lang Antibiotika per Infusion verabreicht werden, um die Auswirkungen der Krankheit einzudämmen. Eine der größten Gefahren für Mukoviszidose-Patienten sind Viren und Bakterien, die sich in der Lunge einnisten und die allgemeine Lungenfunktion beeinträchtigen können.

Routine in ein außergewöhnliches Leben integrieren

Da die regelmäßige und rechtzeitige Einnahme aller Medikamente beim Leben mit Mukoviszidose von enormer Wichtigkeit ist, war mein Leben schon sehr früh von Regelmäßigkeit und Routine geprägt- möglicherweise ein Grund, warum mir die Routine und die geregelten Tagesabläufe in der Schule und später im Job eher missfielen und vermutlich auch ein Anreiz für mich, einen eher außergewöhnlichen Lebensweg zu wählen. Heute weiß ich, wie ich Routinen sogar für mich nutzen kann und wie sie auch sonst mein Leben bereichern können, ohne an Spontaneität zu verlieren.

Reisen und Selbstständigkeit als Ausdruck individueller Freiheit

Vor nun etwa 8 Jahren packte mich die Liebe zum Reisen. Ich liebe das Gefühl der Freiheit, das Entdecken anderer Kulturen und einfach die Schönheit dieser Welt. Daraufhin machte ich mich drauf und dran, nicht nur meine Therapiemaßnahmen und die Erhaltung meiner Gesundheit mit dem Reisen zu verbinden, sondern auch meine Arbeit. Viele Jahre später machte ich mich selbstständig als Videografin und Cutterin und startete mein erstes Herzensprojekt, meinen Blog.

Dankend auf die Mukoviszidose blicken

Heute bin ich unendlich dankbar, dass ich aufgrund meiner Erkrankung gelernt habe, Routinen in meinen Alltag zu integrieren und auch wenn es nicht immer leicht ist, an all die Medikamente und Maßnahmen zu denken, hat mir die hierdurch entstandene Selbstdisziplin während meiner Selbstständigkeit und im weiteren Verlauf nur geholfen. Heute verbinde ich die Routinen, die ich ein Leben lang schon mache, mit Routinen, die mir auch auf persönlicher Ebene weiterhelfen, wie z.B. Meditation, Yoga und so weiter. Ich blicke also dankend auf die Mukoviszidose- dafür, dass sie mich so viel gelehrt, mich in unvorstellbarem Maße gestärkt und für mein Leben gewappnet hat.

Über die Autorin

Denise Yahrling ist 27, leidenschaftliche Reisende, Videografin, Bloggerin und seit kurzem auch Buchautorin. Anfang 2016 startete sie ihren Blog, „Travelous Mind“, auf dem sie neben dem Thema „Reisen mit chronischer Krankheit“ auch über sonstige Herzensthemen schreibt, wie Persönlichkeitsentwicklung, Ängste, Träume und mehr. Mit ihrem Buch „Das Leben passiert für dich: Mit Mukoviszidose und Rucksack um die Welt“ möchte sie Menschen dazu inspirieren, ihre eigenen Grenzen zu sprengen und ihrem eigenen, authentischen Lebensweg zu nachzugehen.

Foto Credits: Header © Florian Schulz

 
 
 
 
 

Beiträge, die durch die Rubrik Patientenblicke gekennzeichnet sind, geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung der Mediteo GmbH wieder. Patientenblicke dient lediglich dazu, verschiedene Sichtweisen und Meinungen von Betroffenen und Angehörigen aufzuzeigen und Einblicke in deren Lebenssituation zu ermöglichen.

Da saß ich nun im März 1993 auf dem Krankenbett und musste den Arzt nochmal fragen, wie die Krankheit heißt, die ich jetzt habe. Multiple Sklerose? Noch nie gehört. Ist das schlimm? Kann ich daran sterben? Was mache ich jetzt damit? Für mich unaufgeklärt und völlig unwissend verließ ich nach elf Wochen der Diagnosesuche mit meinen gerade 19 Jahren das Krankenhaus. Damals war das keine so häufig entdeckte Krankheit wie heute und es gab nicht viel, was man darüber lesen und sich informieren konnte. Heute ist das anders und das ist auch gut so.

Was ist das denn überhaupt?

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunkrankheit, die auch die Krankheit der Tausend Gesichter genannt wird. Sie kann sich in einer Vielzahl von Symptomen zeigen und verläuft bei jedem Betroffenen anders. Recht schnell hatte ich verstanden, warum man sie die „Krankheit mit den tausend Gesichtern“ nennt. Ich hatte Schübe mit den Extremitäten, die nur noch eingeschränkt funktionierten, hatte Gesichtsnervlähmung, hatte eine Sehnerventzündung und sah dadurch doppelt. All diese Ausfälle sind wieder vollständig zurückgegangen. Andere klagen auch über die sogenannte Fatique, eine ständige Müdigkeit, das habe ich zum Glück nicht.

Medikamente

Seit 2011 nehme ich ein Medikament, das einen Arzneistoff aus der Gruppe der reversiblen Kaliumkanal-Blocker enthält. Es soll zur Verbesserung der Gehfähigkeit beitragen. Bei mir hatte sich der Fußheber verbessert. Diese Tablette nimmt man morgens und abends immer in einem Einnahmeabstand von 12 Stunden. Damit der Wirkstoff wirken kann muss dieser zeitliche Abstand eingehalten werden. Für eine Therapie ist es sehr wichtig, dass man die Einnahmezeiten einhält. Die Forschung für Multiple Sklerose geht immer weiter voran und immer wieder kommen neue Medikamente auf den Markt. Und so wie es diese Krankheit mit den Tausend Gesichtern gibt, so unterschiedlich wirken die einzelnen Wirkstoffe für jeden Einzelnen und ich habe jeden Tag die Hoffnung, dass irgendwann in den Medizinbüchern nicht mehr dieses unschöne Wort „unheilbar“ steht.

Das Leben geht trotzdem weiter

Für mich war damals und auch heute das allerschlimmste, dass ich in meinem Sport eingeschränkt wurde und heute auch teilweise bin. Aber all das lässt mich mein Leben immer noch mit neugierigen Augen sehen. Mein Gleichgewichtssinn ist nicht mehr so gut und ich kann dadurch nicht mehr Fahrrad oder Motorrad fahren. Zum Glück habe ich Alternativen gefunden und fahre jetzt Tandem und Motorrad-Gespann. Beim Tandem sitze ich hinten und der Vordermann/-frau hält das Gleichgewicht und das Motorradgespann fahre ich selbst, mit dem Beiwagen ist mein Gleichgewicht wieder hergestellt. Ich liebe diese Alternativen!

Ein Blog, Alternativen, Hoffnung und die Ernährung

Ich möchte mit meinem Blog anderen Betroffenen und auch deren Angehörigen Mut machen, dass das Leben mit dieser Krankheit nicht vorbei ist. Mein Leben war noch nie so spannend wie heute. Ich suche und finde Alternativen, die mich am aktiven Leben weiterhin teilhaben lassen. Es gibt auch Betroffene, die sind aktiv und ohne Einschränkungen bis ins hohe Alter. Es ist und bleibt die Krankheit mit den tausend Gesichtern. Ich weiß natürlich nicht, wie es mir in einigen Jahren geht, ich weiß nur, dass ich den Verlauf ein bisschen selbst in der Hand habe durch meine Ernährung und der Einstellung zum Leben.

MS und Ernährung

Das Thema Ernährung beschäftigt mich schon seit einigen Jahren in Bezug auf die Multiple Sklerose. Es motiviert mich immer wieder, herauszufinden, wie es mir noch lange gut gehen kann trotz MS und ich weiß, ich bin auf einem guten Weg – auf meinem Weg. Und all die Erfahrungen möchte ich gerne weitergeben, das liegt mir sehr am Herzen und ich freue mich über jeden Betroffenen und auch Angehörigen, der daraus Mut und Kraft ziehen kann für seine eigene MS-Geschichte. Niemals darf man den Kopf in den Sand stecken, das ist auch gar nicht gut für den Teint. 😉

Über die Autorin

Vor einigen Jahren begann Daniela den Blog zeitgedanke.org zu schreiben, der mittlerweile wie eine kleine Therapie für sie geworden ist. Für ihren Blog („Notiz an mein Leben – der MS die Stirn bieten“) recherchiert sie viel über die verschiedensten Themen, die die MS betreffen. Ob es alternative Heilmethoden sind, Lebenseinstellungen, eine entzündungshemmende Ernährung oder Sport mit all seinen Alternativen. Daniela schreibt auch über ihre Reisen und Unternehmungen und möchte damit zeigen, dass man trotz Multiple Sklerose immer noch aktiv sein kann. Daniela bekam 1993 die Diagnose MS.

 
 
 
 
 

Beiträge, die durch die Rubrik Patientenblicke gekennzeichnet sind, geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung der Mediteo GmbH wieder. Patientenblicke dient lediglich dazu, verschiedene Sichtweisen und Meinungen von Betroffenen und Angehörigen aufzuzeigen und Einblicke in deren Lebenssituation zu ermöglichen.

Als ich im Sommer 2013 die Diagnose „mittelschwere bis schwere Depression“ erhielt, war dies für mich nicht sonderlich überraschend. Vielmehr hatte ich nach den vergangenen Wochen und Monaten fast damit gerechnet. Auch wenn ich vorher nicht genau sagen konnte, was bei mir nicht mehr stimmte, so ergaben die einzelnen Symptome und Veränderungen in meinem Verhalten und meiner Wahrnehmung nach der ausgesprochenen Diagnose plötzlich einen Sinn. Nur war ich mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo die Kraft und der Einfluss der Depression auf mich bereits sehr stark waren.

Der erste Schritt ist der schwerste

Ich hatte sehr lange gewartet, bis ich mir Hilfe holte und bei einem Arzt ansprach, dass etwas nicht stimmt. Erst als Suizidgedanken aufkamen, war ich soweit. Damals saß ich heulend und verzweifelt vor dem Arzt, während ich ihm erzählte, wie fertig, abgestumpft und hoffnungslos ich mich seit Wochen fühlte. Die Albträume wurden von Nacht zu Nacht schlimmer, falls ich überhaupt schlafen konnte. Meine Gedanken drehten sich unablässig im Kreis, dazu spielte in meinem Kopf laute Musik. Meine Augen nahmen keine Farben mehr wahr und riechen konnte ich ebenfalls nichts mehr. Mein Herz raste ohne Unterlass. Ich fand einfach keine Ruhe mehr. Meine Muskeln im ganzen Körper waren permanent bis auf´s Äußerste angespannt. Das Atmen fiel mir schwer und ich konnte nur noch sehr flach ein- und ausatmen. Mein Selbsthass wuchs von Tag zu Tag, genauso wie meine Hoffnungslosigkeit. Im einen Moment pilgerte ich wie getrieben hin und her, dann wieder lag ich komplett regungslos auf dem Sofa und hatte keine Kraft mich zu bewegen. Ich sehnte mich nach Ausgeglichenheit und innerer Ruhe. Um wenigstens etwas (äußere) Ruhe zu bekommen, zog ich mich immer weiter von meinem sozialen Umfeld zurück. Das für mich Erschreckendste war, dass ich gerade erst aus einem zweiwöchigen Wander- und Zelturlaub zurück gekehrt war und die Symptome nicht, wie erhofft, verschwunden, sondern so stark wie nie zuvor waren.

Das monatelange Zusammenreißen machte alles noch schlimmer

Die Wochen vorher hatte ich nur noch die Zähne zusammengebissen und auf den Urlaub hingearbeitet. Denn das weiß man doch: wenn man richtig platt ist, dann hilft wegfahren und rauskommen und nach einem erholsamen Urlaub ist man fast ein neuer Mensch. Mein Körper und meine Psyche zeigten mir das genaue Gegenteil. Plötzlich kamen Suizidgedanken hoch, während ich eigentlich zur Ruhe hätte kommen sollen, weil ich mitten im schönen Bayerischen Wald wanderte, weit weg vom Alltag und in Begleitung meiner damals besten Freundin.

Der Wendepunkt

Im Anschluss an den Urlaub ging ich nicht ins Büro, sondern zum Arzt. Mein Hausarzt verordnete mit ein Antidepressivum und schrieb mich direkt für längere Zeit krank. Insgesamt wurden neun Monate daraus, bevor ich nach einem Aufenthalt in einer Reha-Klinik und einer Wiedereingliederung anfing wieder zu arbeiten.

Diese neun Monate waren so lang und gleichzeitig doch so schnell vorbei. Es gab viele Momente, wo ich wie in eine Wattewolke gepackt in meiner Wohnung saß, ohne Antrieb, ohne Kraft, ohne Ziel und ohne Hoffnung. Die innere Unruhe ließ einfach nicht nach, sodass auch mein Herzrasen nicht aufhörte. Doch langsam begriff ich die Zusammenhänge. Während ich in den vergangenen Monaten häufig fiebrige Magen-Darm-Infekte, Kopf- und Bauchschmerzen gehabt hatte, verstand ich nun, dass dies bereits erste Hilferufe meines Körpers gewesen waren, langsam mal etwas zurück zu treten und mehr auf mich zu achten. Doch ich wollte dies nicht eher erkennen und versuchte mich stattdessen zusammen zu reißen. Alle anderen Menschen bekommen ihr Leben doch auch auf die Reihe. Warum ich denn nicht? Vor der Diagnose „mittelschwere bis schwere Depression“ hatte ich angenommen, dass das alles von allein verschwinden würde. Getreu dem Motto: „Was von allein kommt, geht auch von alleine!“ Doch umso mehr ich versuchte mich zusammen zu reißen und die Symptome ignorierte, umso massiver wurden sie.

Ich bin nicht alleine mit meiner Depression

Ich las verschiedene Bücher und auf Internetseiten alles mögliche über diese für mich noch so unbekannte Krankheit. Aber die Depression lähmte meine Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit massiv. Diese minimale Belastbarkeit erschreckte mich, doch nach und nach verstand ich dank der unterschiedlichen Informationsquellen, welche Ausprägungen eine Depression haben kann und dass dies ein Teil davon war. Ich begriff, dass ich mit meinen Symptomen nicht allein war, sondern z. B. in Deutschland laut Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 5,2 % der Bevölkerung an Depressionen erkrankt sind. Weltweit sind es sogar 4,4 %. Auch die Suizidgedanken, die mich so erschreckten, sind weit verbreitet. In Deutschland nimmt sich alle 53 Minuten ein Mensch das Leben. Fachleute schätzen, dass es alle 5 Minuten jemand versucht. Auch wenn es unfassbar erscheint, sterben durch Suizide mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Drogen und Aids zusammen.

Schritt für Schritt heraus aus dem Tief

In der akuten Phase meines ersten richtigen Tiefs habe ich vom Arzt ein Medikament (Antidepressivum) verordnet bekommen. Die regelmäßige Einnahme der Tabletten hat mir geholfen stabiler zu werden und einige Symptome abgeschwächt. Um nicht so schnell wieder in ein solches Tief abzurutschen, nahm ich das Antidepressivum etwa zwei Jahre und habe es erst dann mit ärztlicher Begleitung schrittweise abgesetzt.

Parallel lernte ich in einer tiefenpsychologischen Psychotherapie und anschließend in einer Verhaltenstherapie mich selbst besser zu verstehen, meinen Körper und seine Bedürfnisse wahrzunehmen, mein Verhalten zu hinterfragen und in vielen krankheitsfördernden Punkten zu verändern. Dies war ein langer Weg, der bis heute andauert. Gerade sehr eingefahrene Verhaltensweisen, die schon so viele Jahre ein Teil von mir waren, sind für mich schwierig zu ändern, auch wenn sie mir schaden. Doch mit Hilfe meiner Therapeuten fand ich den Weg aus dem ersten großen und allen folgenden kleineren Tiefs heraus. Die Suizidgedanken verschwanden, genauso wie die anderen Symptome, nach und nach.

Mit der Zeit lernte ich die Warnsignale meines Körpers kennen, sodass ich heute ein herannahendes Tief bereits erahnen und somit gegensteuern kann. Hierfür habe ich einige Versuche gebraucht. Ich bin noch ein paar Mal in ein Tief hineingeraten, weil ich es zwar erkannt habe, das aber entweder zu spät war oder ich einfach nicht die Kraft hatte gegenzusteuern. Nur, wenn ich ausreichend auf die Bedürfnisse meines Körpers und meiner Seele achte, kann ich dauerhaft ein ausgeglichenes, lebenswertes Leben führen.

Mein Hund Mina kam zum Ende meines Krankenscheines zu mir und begleitet mich seitdem auf meinem Weg. An Tagen, wo ich keine Menschen in meiner Nähe ertrage, ist sie an meiner Seite. Sie begleitet mich mit ihrer lebensbejahenden Art auf langen Wegen in der Natur, wo ich sehr gut runterfahren und abschalten kann. Außerdem hilft Mina mir auch auf die Kleinigkeiten des Alltages zu achten und mich über diese zu freuen.

Es geht weiter. Immer.

Die Depression ist eine chronische Krankheit und wird mich vermutlich noch viele Jahre meines Lebens begleiten. Doch sie ist nur ein Teil von mir, sie beherrscht mich nicht. Ich bin zuversichtlich, dass ich auf dem richtig Weg bin um weiterhin mit ihr Leben zu können, ohne dass sie mich zu sehr einschränkt und noch einmal eine solche Macht über mich erlangt.

Über die Autorin

Die 34-jährige Frauke Gonsior lebt seit 4,5 Jahren mit einer diagnostizierten Depression. Über ihren Alltag mit dieser chronischen Krankheit bloggte sie auf „Fräuleins wunderbare Welt“. So konnten ihre Leser an den vielfältigen Facetten ihres täglichen Erlebens teilhaben.

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