Haben Sie sich das auch schonmal gefragt? Im stressigen Alltag kommt es schnell dazu, dass etwas in Vergessenheit gerät, so auch bei der Medikamenteneinnahme. Im Durchschnitt nehmen nur etwa die Hälfte aller Patienten mit Bluthochdruck die Medikamente so ein, wie der Arzt sie verordnet hat.
Eine beunruhigende Problematik, die teils gravierende Spätfolgen nach sich zieht. Daher informieren wir Sie heute über das wichtige Thema Bluthochdruck und weshalb es so wichtig ist, Ihre Therapie genau einzuhalten.
„Du bist heute wieder auf 180“, diese Aussage hat jeder schon einmal gehört. Aber ab wann spricht man eigentlich von „Bluthochdruck“?
Bluthochdruck, auch arterielle Hypertonie, wird bei wiederholten Messungen ab einem Blutdruck von 140/90 mmHg diagnostiziert. Bluthochdruck bleibt von Betroffenen meist lange unbemerkt, Symptome treten oft erst nach Monaten oder Jahren z. B. in Form von Kopfschmerzen oder Schwindel auf. Das macht die Erkrankung so gefährlich. Aufgrund fehlender Symptome unterschätzen Erkrankte häufig die Relevanz ihrer Therapie sowie das Ausmaß möglicher Folgen. Sollte Bluthochdruck aber auf lange Sicht unkontrolliert bleiben, können ein Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Nierenerkrankung folgen.
In Deutschland ist circa jeder Dritte der 18- bis 79-Jährigen an Bluthochdruck erkrankt. In der Altersgruppe der 70 bis 79-Jährigen sind sogar drei von vier Personen betroffen. Als Ursache kommen meist genetische Faktoren sowie die individuelle Lebensweise in Frage. Beispiele für Risikofaktoren im Alltag sind Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht, Stress, geringe körperliche Aktivität sowie ein hoher Salzkonsum.
Wie kann man „Bluthochdruck“ behandeln?
Ein Kernelement der Behandlung ist die sogenannte Lebensstiländerung. Die Umstellung einiger Gewohnheiten, ein verringerter Alkoholkonsum, Nikotinverzicht und mehr Sport, kann sich positiv auf den Bluthochdruck auswirken. Sollte sich durch eine Lebensstiländerung keine ausreichende Verbesserung des Bluthochdrucks ergeben oder aber der Blutdruck ist bereits besonders hoch, erfolgt ergänzend eine medikamentöse Therapie.
Die medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck lässt sich relativ leicht in den Alltag integrieren. Hierbei werden meist zunächst zwei bis drei Medikamentenklassen in Kombination verschrieben (ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker „Sartan“ plus Calciumantagonist oder Diuretikum). Die medikamentöse Behandlung in Kombination mit der Integration gesunder Lebensgewohnheiten soll die Folgeschäden der Hypertonie verringern beziehungsweise vermeiden.
Wie wichtig ist die Medikamenteneinnahme bei Bluthochdruck?
Trotz der schwerwiegenden Folgen von Bluthochdruck nehmen nur circa 50 % der Betroffenen ihre Medikamente wie verschrieben ein. Dabei haben schon kleine Änderungen des Blutdrucks starke Auswirkungen auf die Gesundheit: Ergebnisse der Universität Oxford zeigten, dass bei einer Senkung des oberen (systolischen) Wertes um 5 mmHg das Risiko, eine schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, um etwa 10 % verringert wurde. Das Risiko eines Schlaganfalls wurde sogar um 13 % gesenkt.
Eine häufige Ursache für eine verspätete oder verpasste Medikamenteneinnahme ist die Vergesslichkeit. Wer kennt es nicht? Man ist den ganzen Tag unterwegs, hat den Kopf voller Aufgaben und abends fällt einem plötzlich ein, was man alles vergessen hat! Um Ihnen im Alltag ein wenig unter die Arme zu greifen und Ihnen einen Punkt auf Ihrer „Daran-muss-ich-noch-denken“-Liste abzunehmen, haben wir mediteo entwickelt. Unsere App unterstützt Sie dabei, sich regelmäßig an Ihre Medikamenteneinnahme zu erinnern! Übrigens: mediteo erinnert Sie auch ans Blutdruckmessen!
Quellen
- Adherence to drugs that prevent cardiovascular disease: meta-analysis on 376,162 patients – PubMed (nih.gov)
- World Health Organization. Adherence to Long-Term Therapies Evidence for Action. World Health Organization, 2003
- Epidemiologisches Bulletin Ausgabe 5/2015 (rki.de)
- Checkliste Innere Medizin. Hahn J, Hrsg. 9., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2023. doi:10.1055/b000000631
- Many more people could benefit from blood… | Oxford Martin School
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