Psoriasis, umgangssprachlich oft als Schuppenflechte bezeichnet, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die weltweit Millionen Menschen betrifft. Sie führt dazu, dass sich Hautzellen viel schneller als normal erneuern, was zu charakteristischen roten, schuppenden Hautstellen führt. Doch die Erkrankung betrifft nicht nur die Haut, sie ist systemisch und kann auch Gelenke und innere Organe beeinträchtigen.
Wie erkennt man Psoriasis?
Typisch für Psoriasis sind rötliche, klar begrenzte Hautstellen mit silbrig-weißen Schuppen, die vor allem an Ellenbogen, Knien, der Kopfhaut oder am Rücken auftreten. Diese sogenannten „Plaques“ können jucken, brennen oder schmerzen. Es gibt auch Sonderformen wie die Nagelpsoriasis, bei der sich ausschließlich Veränderungen an den Finger- oder Fußnägeln zeigen, oder die Psoriasis-Arthritis, bei der entzündliche Gelenkbeschwerden hinzukommen.
Was sind die Ursachen?
Die Entstehung von Psoriasis ist komplex. Eine genetische Veranlagung spielt eine bedeutende Rolle, ebenso wie Fehlsteuerungen des Immunsystems. Bestimmte Auslöser können Schübe begünstigen, etwa Infektionen, Stress, Hautverletzungen oder bestimmte Medikamente. Auch Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum können Triggerfaktoren darstellen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Glücklicherweise hat sich die Therapie in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Bei leichten Verläufen kommen meist Cremes oder Salben mit Wirkstoffen wie Kortikosteroiden oder Vitamin-D-Analoga zum Einsatz. Bei schwereren Fällen helfen UV-Lichtbehandlungen (Phototherapie) oder systemische Therapien, die innerlich wirken. Dazu zählen klassische Medikamente wie Methotrexat sowie moderne Biologika, die gezielt in das Immunsystem eingreifen. Die Auswahl der richtigen Therapie erfolgt individuell und orientiert sich am Schweregrad, den betroffenen Hautstellen und der Lebensqualität der Betroffenen.
Die 2025 aktualisierte medizinische Leitlinie zur Behandlung der Psoriasis vulgaris legt besonderen Wert auf individuelle Therapieentscheidungen und die Berücksichtigung von Begleiterkrankungen. Moderne Therapien wie IL-17- oder IL-23-Inhibitoren bieten vielen Patientinnen und Patienten neue Möglichkeiten, nahezu beschwerdefrei zu leben. Auch die Langzeitbehandlung und Erhaltungstherapie werden heute differenzierter betrachtet. Das bedeutet, dass man prüft, welche Therapie sich abhängig von individuellen Faktoren wie Begleiterkrankungen, Alter, Lebensstil, bisherigen Therapieerfahrungen und persönlichen Präferenzen für die langfristige Kontrolle am besten eignet. Außerdem wird untersucht, ob und wann sich eine Dosisreduktion oder Therapiepause verantworten lässt, ohne dass ein Schub ausgelöst wird.
Psoriasis ist eine chronische Erkrankung, die in Schüben verläuft. Das kann belastend sein, sowohl körperlich als auch psychisch. Wichtig ist daher ein ganzheitlicher Ansatz: Neben der medizinischen Behandlung spielen auch die gezielte Eliminierung von Triggern durch Hautpflege, Stressreduktion, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung eine zentrale Rolle. Viele Betroffene profitieren zudem von einer psychologischen Begleitung oder dem Austausch in Selbsthilfegruppen.
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Die mediteo-App hilft Ihnen dabei, Ihre Medikamente regelmäßig und korrekt anzuwenden. Sie können Therapieverläufe dokumentieren und werden an Kontrolltermine erinnert – eine wertvolle Unterstützung im Alltag mit einer chronischen Erkrankung wie Psoriasis.
Quellen
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Nast A. et al. (2025). S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris. Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). [AWMF Leitlinienregister ]
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Robert Koch-Institut (2024). Gesundheitsberichterstattung: Psoriasis. Berlin: RKI. [Startseite ]
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WHO (World Health Organization) (2023). Global report on psoriasis. Genf: WHO. [World Health Organization (WHO) ]
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Elmets CA et al. (2021). Joint AAD-NPF guidelines of care for the management and treatment of psoriasis with systemic nonbiologic therapies. Journal of the American Academy of Dermatology, 84(6): 1257–1275.
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Armstrong AW, Read C. (2020). Pathophysiology, clinical presentation, and treatment of psoriasis: A review. JAMA, 323(19): 1945–1960.
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