Diabetes mellitus steht in Zusammenhang mit Stress – aber was war zuerst da?

In den letzten Jahren sind mehrere Studien erschienen, die einen Zusammenhang zwischen psychischem Stress und der Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2 gezeigt haben. Aber es hat sich auch gezeigt, dass Menschen mit dieser Krankheit häufig subjektiv mehr Stress empfinden. Da stellt man sich die Frage: Was war zuerst da?

Aber zunächst einmal: Was versteht man denn eigentlich unter Diabetes und welche Rolle spielt Diabetes in der Gesellschaft?

Laut WHO-Bericht waren 2022 weltweit 830 Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt. Als eine der häufigsten chronischen Erkrankungen stellt Diabetes auch einen der Hauptgründe für Folge- und Begleiterkrankungen wie Nierenversagen, Erblindung, Schlaganfall und Herzinfarkt sowie die Notwendigkeit der Amputation der Füße dar. Es kommt zum Erkrankungsbild des Diabetes mellitus wenn entweder die Bauchspeicheldrüse, nicht genug Insulin produziert oder aber der Körper das produzierte Insulin nicht effektiv nutzen kann.

Es werden neben den verbreiteten Diabetes-Typen 1 und 2 noch weitere Formen unterschieden. Typ 4 ist zum Beispiel auch als Schwangerschaftsdiabetes bekannt. Bei einem Diabetes mellitus Typ 1, der häufig schon in der Kindheit auftritt, wird nicht genug Insulin gebildet, was zu einem absoluten Insulinmangel führt. Typ 2, der mehr als 95% der Diabetiker betrifft, entsteht oft erst im Laufe des Lebens, wenn der Körper nicht mehr in der Lage ist, das produzierte Insulin effektiv zu nutzen. Der Schwangerschaftsdiabetes ist üblicherweise hormonell bedingt.

Ein Diabetes Typ 2 ist einerseits durch starke genetische Faktoren beeinflusst, andererseits sind die Risikofaktoren für die Entstehung vor allem durch den Lebensstil bedingt und können aktiv beeinflusst werden. Die wichtigsten Faktoren für die Manifestation eines Diabetes sind eine fettreiche Überernährung mit Adipositas als Folge sowie ein Bewegungsmangel. Des Weiteren sind Bluthochdruck und der bereits erwähnte Stress relevant.

Damit zurück zur ursprünglichen Frage: Löst Stress nun Diabetes aus oder andersherum?

Wissenschaftler haben in einer Studie die zeitliche Sequenz von Diabetes und subjektiv wahrgenommenem Stress untersucht. Dabei sind sie zu dem Schluss gekommen, dass Stress als Risikofaktor klassifiziert werden kann. Sprich, gestresste Menschen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an der Zuckerkrankheit, wie sie auch oft genannt wird, zu erkranken. Zum gleichen Ergebnis kam eine andere Studie, in der untersucht wurde, wie das Stresslevel von Studenten das Auftreten von Diabetes beeinflusst.

Auf der anderen Seite besteht ein Zusammenhang zwischen Stress und Diabetes auch insofern, dass bei erkrankten Menschen das subjektiv wahrgenommene Stresslevel generell höher ist. Es ist also beides möglich: Erst Stress oder erst Diabetes.

Unabhängig davon, ob sich das Stresslevel bereits vor der Erkrankung oder als Folgeerscheinung erhöht, wirkt sich Stress darauf aus, wie man der Krankheit entgegenwirken kann. Ein hohes Stresslevel verändert den Hormonhaushalt und kann sich dadurch beispielsweise negativ auf die eigene Kontrolle des Blutzuckers, die Ernährung und auf das Bewegungspensum auswirken. Zudem kann es beeinflussen, wie genau man sich an einen Medikationsplan hält. Oder anders gesagt: Je höher das Stresslevel, desto schwerer fällt es vielen Patienten, sich selbst gut um den Diabetes zu kümmern.

Egal, ob der Stress nun bereits vor der Erkrankung da war oder erst danach gekommen ist: Selbstfürsorge ist wichtig und mediteo kann Sie dabei unterstützen, auch in stressigen Zeiten Ihren Medikationsplan fest im Griff zu haben!

Quellen